Klimafolgenanpassung
Wimmelbild – Zukunftsreise im Kreis Steinfurt
Wie könnte es aussehen und sich anfühlen, ein gutes Leben im Kreis Steinfurt im Jahr 2040? Komm‘ mit auf eine Zukunftsreise durch unsere Region! Mit unserem Wimmelbild möchten wir dich dazu anregen, dir verschiedene Zukunftswelten auszumalen.
Das Wimmelbild kann im Unterricht und beispielsweise bei öffentlichen Veranstaltungen eingesetzt werden. Bildungseinrichtungen und Kommunen können es als großformatiges Banner ausleihen oder als digitale Version nutzen. Vielfältiges Begleitmaterial erleichtert die Anwendung im Unterricht und informiert über die Hintergründe.
Zukunft braucht Vorstellungskraft! Mit unserem Wimmelbild möchten wir die Menschen im Kreis Steinfurt dazu einladen, über mögliche Zukünfte in unserer Region ins Gespräch zu kommen, groß zu träumen, konkrete Ideen zu schmieden und ihre Wünsche dann gemeinsam zu verwirklichen. Daher erhebt unser Wimmelbild auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder die alleinige Lösung.
Was die dargestellten Zukunftsszenen verbindet, ist das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung. Dabei steht eine enkeltaugliche Lebensweise im Mittelpunkt, die auf einen sorgsamen Umgang mit den begrenzten natürlichen Lebensgrundlagen achtet. Das Wimmelbild thematisiert daher als wichtige Zukunftsthemen: Mobilität, Freizeit und Tourismus, Energie, Landwirtschaft und Landnutzung, Wirtschaft, Wasser, Klimafolgenanpassung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Die gute Nachricht ist: Schon heute gibt es in unserer Region viele Lösungen für die Herausforderungen von morgen – anderes im Bild ist hingegen noch Zukunftsmusik! Während das Gesamtbild eine positive Zukunft beschreibt, verbergen sich hinter fünf aufklappbaren Bildbereichen auch mögliche Negativentwicklungen. Denn auch solche Zukünfte sind möglich, wenn für wichtige Herausforderungen keine angemessenen Lösungen umgesetzt werden. Zudem sind zehn Bildelemente über QR-Codes mit den nachfolgenden Hintergrundinformationen verlinkt.
Das Wimmelbild hat Bezüge zum Ziel des Kreises Steinfurt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Zudem greift es Themen und Figuren aus den beliebten energieland2050-Kinderbüchern auf, weshalb es in Verbindung mit den Büchern eingesetzt werden kann. Die Gestaltung des Wimmelbildes erfolgte durch die Illustratorin Yvonne Hoppe-Engbring. Es handelt sich um beispielhafte Ausschnitte und die Abbildung ist nicht maßstabsgetreu. Für die Inspiration, den Erfahrungsaustausch und die Kooperation bedanken wir uns herzlich bei dem Atelier für Zeitreisen, Innsbruck, und der Pädagogischen Hochschule Tirol.
Der Kreis Steinfurt bietet mit dem BNE-Regionalzentrum und energieland2050 e. V. Bildungseinrichtungen an, das Wimmelbild kostenlos in ihrer Arbeit zu nutzen. Es ermöglicht eine spielerisch-kreative Beschäftigung mit Fragen der Zukunftsgestaltung im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Zielgruppen:
- Kinder und Jugendliche (frühkindliche Bildung, Primar- und Sekundarstufe I bis II)
- Eltern bzw. Familien (z. B. Schulfeste)
- Erwachsene (z. B. in Deutschkursen)
Wimmelbild-Optionen:
- als PDF für den digitalen Einsatz im Unterricht und/oder zum Selbstausdrucken – folgt
- als großformatiges Banner zum kostenlosen Ausleihen – siehe Punkt „Ausleihmöglichkeiten“
Begleitmaterial für Bildungseinrichtungen:
- Methodenheft für die frühkindliche Bildung und den Grundschulbereich
- Methodenheft für die Sekundarstufe I und II
- Wimmelbild mit beschrifteten Bildelementen – folgt
Der Kreis Steinfurt bietet mit dem BNE-Regionalzentrum und energieland2050 e. V. Bildungseinrichtungen, Kommunen und weiteren interessierten Organisationen die Möglichkeit, das Wimmelbild als großformatiges Banner kostenlos auszuleihen. Ob im Unterricht, bei Veranstaltungen, Aktionstagen, Festen oder Ausstellungen – es gibt viele Anlässe, wo das Wimmelbild als Hingucker dazu anregen kann, sich kreativ mit der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft zu beschäftigen. Fünf Klappen laden dazu ein, sich interaktiv mit dem Wimmelbild zu befassen. Und zehn enthaltene QR-Codes zu den oben näher beschriebenen verschiedenen Bildausschnitten ermöglichen die Vermittlung weiterführender Informationen.
Zielgruppen:
- Kinder und Jugendliche (frühkindliche Bildung, Primar- und Sekundarstufe)
- Eltern bzw. Familien
- Erwachsene (z. B. in Deutschkursen)
Ausstattung:
- Einsatz im Innen- und Außenbereich möglich (wetterfestes Material)
- Maße des Banners: ausgerollt = 2,90 m breit x 1,50 m hoch, eingerollt = 2 m lang
- Gestell (Maße aufgebaut: 3,15 m breit x 2,25 m hoch x 1,50 m tief, Einzelteile: ca. 2,05 m lang) mit Gewichten (nicht geeignet für den Einsatz im Außenbereich bei windigem Wetter); alternativ Befestigung ohne Gestell über die im Banner enthaltenen Ösen
- Begleitmaterial mit vielfältigen Methoden für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zum Download – siehe Punkt „Einsatz in Bildungseinrichtungen“
- Begleitmaterial für Erwachsene: Empfehlenswert sind beispielsweise die kostenlos bestellbaren Flyer zur Klimafolgenanpassung der Verbraucherzentrale NRW.
Unterstützung:
Die Klimaschutzmanagements, Klimaanpassungsmanagements und Umweltbeauftragten Ihrer Kommune unterstützen Sie gerne bei der Durchführung in Ihrer Bildungseinrichtung. Ebenfalls möglich ist eine kurze Einführung durch den Kreis Steinfurt bzw. das BNE-Regionalzentrum bei der Abholung des Wimmelbildes.
Teilnahmebedingung:
Wir freuen uns über Rückmeldungen zu den Erfahrungen mit dem Wimmelbild! Auch begrüßen wir begleitende Öffentlichkeitsarbeit wie z. B. Beiträge über die sozialen Medien, die Lokalpresse, die eigene Webseite oder Ähnliches mit einem kurzen Einblick in den Einsatz des Wimmelbildes.
Buchung:
- Es stehen zwei Wimmelbilder für die Ausleihe zur Verfügung: Ein Banner mit Gestell sowie ein Banner ohne Gestell.
- Die Reservierung kann direkt über das untenstehende Buchungsprogramm kostenfrei erfolgen.
- Die Ausleihdauer beträgt 2 Wochen. Falls Sie eine längere Ausleihdauer benötigen, reservieren Sie bitte zwei Zeiträume nacheinander.
- Die Abhol- und Rückgabezeit beschränkt sich auf montags bis donnerstags von 08:30 – 15:30 Uhr und freitags von 08:30 – 12:30 Uhr.
- Abhol- und Rückgabeort ist das Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Am Neuen Wall 1, 48565 Steinfurt.
- Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie gerne Carsten Rech (Tel.: 02551 69-2145, Mail: carsten.rech@kreis-steinfurt.de).
Die Buchung des Wimmelbildes wird in Kürze freigeschaltet.
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Auf dem Hof Große-Kleimann in Steinfurt-Borghorst wurde im Winter 2022 ein Agroforstsystem mit vielen verschiedenen Obstsorten gepflanzt. Aber wozu Bäume auf dem Acker? Ein Agroforstsystem ist eine landwirtschaftliche Fläche, auf der Ackerbau und/oder Tierhaltung betrieben wird und zusätzlich Gehölze angebaut werden. Diese Verbindung kann zu verschiedenen Vorteilen führen: Beispielsweise kann der landwirtschaftliche Betrieb zusätzliche Produkte vermarkten. Auch die Artenvielfalt in der Landschaft wird erhöht, da zusätzliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen. Außerdem können Agroforstsysteme dabei helfen, die Auswirkungen der Klimaerhitzung auf landwirtschaftliche Flächen zu vermindern: Die Austrocknung der Flächen wird verringert, weil Gehölze Schatten spenden und den Wind abbremsen. Und wenn es klimabedingt zu mehr Starkregen kommt, helfen Agroforstsysteme dabei, dass dieser Regen weniger Boden von Ackerflächen abschwemmt.
Traditionelle Agroforstsysteme wie Streuobstwiesen und Hecken waren im Münsterland in früheren Zeiten noch weit verbreitet. Moderne Agroforstsysteme werden hingegen oft streifenförmig angelegt und an die heutigen Maschinen angepasst. In einem Agroforstsystem können zum Beispiel Bäume zur Erzeugung von Möbelholz, Brennstoffen, Nüssen oder Obst angepflanzt werden. Im Steinfurter Agroforst wird zudem zwischen den Obstbaumreihen sogenannter regenerativer Ackerbau betrieben. Bei diesem wird besonders darauf geachtet, den Boden schonend zu bearbeiten, um das Bodenleben zu fördern, das sehr wichtig für einen fruchtbaren Boden ist.
Tipps zum Aktivwerden:
Auf einer alten Obstwiese befindet sich das Lehmdorf – eine Umweltbildungseinrichtung des Naturschutzbundes NABU, Kreisverband Steinfurt. Das Erlebnisgelände lädt Menschen jeden Alters ein, verschiedene Lebensräume von Tieren und Pflanzen spielerisch und mit allen Sinnen zu entdecken: Einen Naturspielplatz und eine große Feuerstelle, Weidentunnel, Teich und Blumenwiese, einen unterirdischen Stollen als Winterquartier für Fledermäuse, einen Forschergarten zum Bodenleben, Tiergehege unter anderem für Ziegen, Schafe und Esel sowie ein Auswilderungsgehege für Igel. Auch mehrere Hütten und ein Ofen, alle in Lehmbauweise, dürfen nicht fehlen.
Als Partner ist der NABU Kreisverband Steinfurt Teil des BNE-Regionalzentrums des Kreises Steinfurt und gestaltet die regionale Umweltbildung aktiv mit. Das Angebot umfasst Bildungsprogramme für Kitas und Schulen, die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern sowie Schulungen für Menschen in pädagogischen Berufen. Auch Führungen für Erwachsene im Lehmdorf sind möglich. Schau vorbei!
Mehr Infos: NABU Lehmdorf
Wie wünschen wir uns unsere Bäche und Flüsse? Ein Vorbild kann die Umgestaltung der Vechte im Ortskern der Gemeinde Metelen sein, wo ein besonderer Naturerlebnisort entstand. Damit die Vechte dort wieder naturnah fließen kann, wurde mit Baggern eine zusätzliche Flussschlinge ausgehoben. Neuerdings kann die Vechte auch wieder durch eine alte Flussschleife fließen, die an den Bach angeschlossen wurde. Durch solche gezielten Umgestaltungen von Auen entsteht wieder mehr Platz für Bäche und Flüsse, deren Wasser dadurch etwas langsamer abfließt. Das kann dabei helfen, bei Hochwasser oder Starkregen die weiter abwärts am Gewässerlauf gelegenen Ortschaften vor Überflutungen zu schützen.
Die neue Flussschlinge der Vechte funktioniert außerdem wie eine „Fischtreppe“: Sie ermöglicht es, dass im Gewässer wandernde Tierarten wie Fische zu weiter oberhalb gelegenen Abschnitten der Vechte gelangen können. Dadurch ist den Tieren eine Umgehung des 3 m hohen Stauwehrs der historischen Wassermühle möglich, das vorher für sie ein unüberwindbares Hindernis war.
Tipps zum Aktivwerden:
Die Zukunftsenergie ist sauber und erneuerbar! Mit der Energiewende bauen wir bundesweit das System um, mit dem bisher unter anderem Strom erzeugt wurde. Das betrifft auch das früher weithin sichtbare Kohlekraftwerk Ibbenbüren. Die Kohle stammte über viele Jahre aus der nahe gelegenen Zeche in Ibbenbüren und viele Menschen arbeiteten in diesen Unternehmen. Um die Klimaerhitzung mit ihren Folgen zu bremsen, ist es allerdings nötig, zur Stromerzeugung keine Kohle mehr zu verbrennen. Daher wurde das Kohlekraftwerk im Jahr 2021 stillgelegt und im Frühjahr 2025 gesprengt.
Auf dem Kraftwerksgelände entsteht ein sogenannter Stromumwandler (Konverter): Diese große Anlage wird künftig Strom von Windenergieanlagen in der Nordsee von Gleich- in Wechselstrom umwandeln und dann in das Stromnetz in Nordrhein-Westfalen einspeisen. Auch die Flächen der ehemaligen Steinkohlebergwerke werden anders genutzt werden, zum Beispiel als Gewerbeflächen für Unternehmen. Der Kreis Steinfurt hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein und dafür unter anderem deutlich mehr erneuerbare Energie in der Region zu erzeugen. Dies erhöht die Widerstandsfähigkeit der regionalen Energieversorgung und schafft neue regionale Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten. Unter dem Motto „Wir drehen das!“ sind alle Menschen der Region eingeladen, sich bei den vielfältigen Mitwirkungsmöglichkeiten einzubringen.
Tipps zum Aktivwerden:
Dieser außerschulische Lernort ist einzigartig. Auf dem Gelände eines früheren Bundeswehr-Munitionsdepots in Saerbeck liegt heute der Bioenergiepark, in dem vielfältige Technik der Klimawende in ihren Dimensionen hautnah erlebt werden kann. Dazu zählen unter anderem sieben Windenergieanlagen, 38.000 m² Photovoltaikmodule auf zahlreichen Bunkerdächern und ein Kompostwerk zur Verwertung von Bioabfällen.
Für Interessierte werden vom Förderverein Klimakommune Saerbeck e. V. spannende Führungen und Erlebnisse für alle Altersgruppen organisiert. So erkunden Lernende von Vorschule bis Oberstufe in praktischen Workshops spielerisch Themen wie Klimawandel, erneuerbare Energie, Abfall und Recycling sowie Nachhaltigkeit. Ob beim Bau einer Mini-Biogas-Anlage oder beim Kochen mit Sonnenenergie – hier wird Lernen zum Erlebnis. Die Angebote sind an die Altersgruppen angepasst und lassen sich leicht in den Unterricht einbauen. Auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten: Die Saerbecker Energiewelten, zugleich Teil des BNE-Regionalzentrums Kreis Steinfurt, machen die Energiewende verständlich und greifbar. Verschiedene Technikstationen laden zum Staunen und Ausprobieren ein. Begegnungen mit Unternehmen und Experimenten aus Natur und Technik zeigen: Nachhaltigkeit beginnt im Alltag bei uns allen.
Mehr Infos: Saerbecker Energiewelten
Naturschutzzentrum Sägemühle Tecklenburg
Die Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Landschaftsschutz im Tecklenburger Land e.V. (ANTL) lädt seit 1976 dazu ein, die Natur zu entdecken und zu schützen. Ein zentraler Ort für das Umweltbildungsangebot der ANTL ist das Naturschutzzentrum Sägemühle Haus Marck in Tecklenburg – ein Treffpunkt für alle, die Natur erleben und schützen möchten. Dort können Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien in die Naturvielfalt eintauchen – vom Mühlenbach und -teich über Wälder und Streuobstwiesen bis zu einem Steinbruch. Die ANTL bietet dazu passende Bildungsprogramme für Kitas und Schulen an. Dabei werden unter anderem bunte Wiesen erforscht oder die vereinseigene Schafherde besucht. Außerdem zählen Naturschutzvorträge in der Sägemühle, spannende Ausflüge in die Natur und praktische Mitmach-Aktionen zum Angebot der ANTL.
Mehr Infos: Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land e. V.
Wie bewegen sich künftig die Menschen im Kreis Steinfurt von A nach B? Im Jahr 2022 haben sie das noch zu fast 60 % mit dem Auto oder motorisierten Zweirädern getan. In Emsdetten ist dies jedoch genau umgekehrt gewesen: Dort wurden 60 % der Wege mit dem Fahrrad, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß zurückgelegt. Stell‘ dir vor, wie wir künftig unterwegs sein könnten: Die Straßen in den Siedlungen wurden zu lebenswerten, leisen Grünzügen mit sauberer Luft. Denn Fahrzeuge sind emissionsfrei und es gibt insgesamt weniger von ihnen. Das liegt auch an der stärkeren Nutzung von Homeoffice oder Co-Working Spaces, durch die sich viele Menschen die Zeit für die täglichen Pendelstrecken sparen.
Die zahlreichen Fahrradfahrenden freuen sich über die vielen breiten und sicheren Radwege. Dank moderner Radschnellwege sind die Orte in der Region miteinander verbunden und eBikes ermöglichen es, auch längere Strecken mit dem Fahrrad angenehm zurückzulegen. Mobilstationen mit Angeboten für Car bzw. Bike Sharing sowie Fahrradparkhäusern wurden zu beliebten Knotenpunkten: Dort können die Menschen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln bequem umsteigen, zum Beispiel an Bahnhöfen. Und dank autonom fahrender Elektro-Minibusse gibt es auch in ländlich gelegenen Orten ausreichende Verbindungen des öffentlichen Personenverkehrs.
Tipps zum Aktivwerden:
- Tipps zu nachhaltiger Mobilität im Kreis Steinfurt in der Broschüre Zukunftsweiser
- Sharing-Dienste im Kreis Steinfurt
- Pendlerportal für den Kreis Steinfurt
- Fahrplaninfo für Bus und Bahn im Münsterland (BuBiM) und von der Deutschen Bahn
- Tourenplaner für Radrouten im Münsterland
- Co-Working im Kreis Steinfurt I WESt mbH
Durch die Klimaerhitzung heizen sich die Siedlungsgebiete von Städten und Gemeinden im Sommer zunehmend auf – auch im Kreis Steinfurt. Es ist gut möglich, dass es im Kreis Steinfurt bis 2050 viermal mehr heiße Tage (mit mindestens 30 °C Höchsttemperatur) geben wird im Vergleich zu den 1950er-Jahren. Wie kann man aber ein Wohlfühlklima erhalten, bei dem die Hitze die menschliche Gesundheit möglichst wenig belastet? Die Natur hält Lösungen bereit! Das gilt zum Beispiel für mehr Begrünung. Beispielsweise isoliert ein begrüntes Dach das darunterliegende Gebäude wie eine „grüne Mütze“. Dadurch heizt sich das Dach weniger stark auf: Ohne Begrünung können 80 °C auf einem Dach herrschen, mit einer Dachbegrünung kann sich diese Temperatur auf 30 °C verringern. Durch diese natürliche Dämmung bleibt es im Sommer im Gebäude kühler und im Winter wärmer.
Auch Flächen um Gebäude heizen sich weniger stark auf, wenn sie begrünt oder nur teilweise versiegelt werden, z. B. mit Rasengittersteinen. Gebäude bleiben außerdem kühler, wenn ihre Außenwände begrünt werden: Die Blätter der Fassadenbegrünung beschatten die Hauswände und verdunsten Wasser, wodurch sie ihre Umgebung abkühlen. Besonders viel Schatten und Verdunstungskühle erzeugen Bäume – und klimarobuste Baumarten sind besonders geeignet für das Stadtklima der Zukunft. Mehr Grün in der Stadt schafft noch viele weitere Vorteile, beispielsweise Plätze an denen man sich gerne gemeinsam aufhält oder entspannen kann. Eine besondere Form von Stadtgrün ist Urban Gardening: Dabei werden auf kreativen Wegen Gemüse und Obst im Siedlungsbereich angebaut – zum Beispiel in Gemeinschaftsgärten, in öffentlichen Gemüsebeeten oder Dachgärten.
Tipps zum Aktivwerden:
Schulhöfe bestehen aus Beton und Pflastersteinen? Das geht auch anders! Stell‘ dir vor, wie grün und vielfältig Schulhöfe künftig aussehen könnten. Bäume würden in der Sommerhitze kühlenden Schatten spenden und die Kinder könnten deren Früchte ernten. Auch knackfrisches Gemüse aus den Schulgärten und Hochbeeten könnte gemeinsam verputzt werden. Vögel würden zwitschern und bunte Schmetterlinge ihre Runden über die Schulgelände drehen, auf denen es bunt blüht.
Und Schulhöfe würden sogar so funktionieren wie ein großer Schwamm. Denn die Klimaerhitzung führt zu mehr Starkregenereignissen – also zu großen Regenmengen, die in kurzer Zeit fallen und nicht immer nur durch die Abwasserkanäle aufgenommen werden können. Auch im Kreis Steinfurt kam es in der Vergangenheit wiederholt zu solchen starken Niederschlägen, z. B. ungefähr alle drei bis vier Jahre in Rheine oder besonders stark in Greven im Jahr 2014. Um Schäden durch Überflutungen zu verhindern, ist also wichtig zu fragen: Wohin mit diesen Wassermengen? Hier helfen möglichst viele Grünflächen, in denen das Wasser versickern kann. Auch begrünte Dachflächen sind wichtig, denn dort kann ein Teil des Regens für eine Weile gespeichert werden und verdunsten. Mit der passenden Technik kann zudem das Regenwasser von den Dachflächen auf dem Gelände versickern. Also: Mehr Grün und Blau statt Grau! Und wenn das nicht nur für Schulhöfe, sondern auch für die Flächen von Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen sowie Städten und Gemeinden gilt, dann wird aus einer Stadt eine klimafitte „Schwammstadt“.
Tipps zum Aktivwerden:
Weitere Orte, um Natur zu entdecken, und Organisationen mit Angeboten rund um Nachhaltigkeit:
- Greven:
- draußenzeit e. V.
- Imkerverein Greven und Umgebung e. V.
- Kleinod-Farm
- Sachsenhof (Heimatverein Greven e. V.)
- Hörstel-Riesenbeck: Lehrgarten Hof Lammers (Heimatverein Riesenbeck e. V.)
- Neuenkirchen: Nachhaltiges Neuenkirchen e. V.
- Recke: Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer
- Steinfurt:
- Tecklenburg:
- Westerkappeln:
- Wettringen: Gemeinschaftsgarten (Wettringen-Selbst-Bewusst e. V.)
- Weitere nachhaltige Adressen finden sich in der Broschüre Zukunftsweiser des energieland2050.
Ansprechperson:
Carsten Rech
Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Kreis Steinfurt
Tel: 02551/69-2145
Mail: carsten.rech@kreis-steinfurt.de
Dagmar Fischer-Möltgen
energieland2050 e. V. des Kreises Steinfurt
Tel: 02551/69-2138
Mail: BNE-Regionalzentrum@kreis-steinfurt.de